Tai Ji Quan

Tai Ji Quan ist eine alte chinesische Kampf- und Bewegungskunst. Es dient der Lebenspflege, Gesundheit, dem ganzheitlichen Wachstum, d.h. Entwicklung von Körper und Geist, sowie der Selbstverteidigung. Es ist meditativ und Körperkräftigend, fördert die Entfaltung der inneren Energie (Qi) und ist als solche sowohl therapeutisch, als auch kämpferisch einsetzbar.

Dieses vor Jahrhunderten in der Chen-Familie entstandene System macht sich die Philosophie von Yin und Yang, der Vereinigung von Gegensätzen sowie der Harmonisierung von Körper, Geist und Seele zu nutzen. Es verbindet Selbstverteidigungsbewegungen (Wushu) mit der Führung der inneren Energie (Qi-Gong) und gilt als innere Kampfkunst.

 

Can Si Gong (Seidenübungen)

Um die durch die Zhan Zhuang Übung erlernte Haltungsstruktur zu vertiefen und sich Verständnis für den Energieverlauf zu erarbeiten, dienen die Seidenübungen der Chen-Familie. Diese Übungen wurden in der WCTAG durch Großmeister Chen, Xiao-Wang in 2 Sets von je 9 Übungen zusammengefasst und sind der "energetische Schlüssel" zum Verständnis des Tai Ji Prinzips, d.h. alle Bewegungen aus dem Unterbauch zu führen. Diese ausgefeilte Methode gewährleistet auch uns Westlern (vorausgesetzt wir üben) Tai Ji Quan zu erlernen, zu verstehen und dessen Vorzüge auf unsere Gesundheit spürbar zu machen.


Tai Ji Tao Lu (Form)

Das Kernstück, das Hauptwerkzeug im Erlernen des Tai Ji Quan ist die Bewegungsform mit 75 Positionen im sogenannten alten Rahmen (Lao Jia Yilu). Um es dem Einsteiger leichter zu machen, hat Großmeister Chen, Xiao-Wang 2 Kurzformen entwickelt, welche sich aus 19 bzw. 38 Positionen zusammensetzen. Die formen dienen zur Vertiefung der erlernten äusseren und inneren Haltungs- und Bewegungsstruktur. Das Yin und Yang Denkmodell der Daoisten wird, wie auch in den Seidenübungen praktisch erfahrbar.

Der Ursprung der Kampfkunst wird in diesen Bewegungsfolgen sichtbar. Was jeder für sich aus Tai Ji macht, wie intensiv geübt oder wieviel Formen erlernt werden, bleibt jedem selbst überlassen.


Wuji Zhan Zhuang Gong (Stehende Säule)

Diese Standmeditation hilft uns, unsere Haltungsstruktur zu erspüren, zu korrigieren und mit zunehmendem Verständnis einen freien Energiefluß zu ermöglichen. In der Wu Ji Position bleiben die Arme seitlich am Körper. Ziel der Übung ist, wie beim stillen sitzen, Stille, Leere, was durch einen Kreis symbolisiert wird. In der Zhan Zhuang Übung sind die Arme leicht angehoben, so, als wenn man einen Ball vor Bauch, Brust oder Schultern hält. Diese Position bewirkt ein Aufnehmen von Energie und ist das Werkzeug für die grundlegende Haltungsstruktur. Die Erfahrungen aus dieser Übung sind Grundlage für die übrigen...

 

Tai Ji Waffen und Geräte

Schwert

Säbel

Stack, Speer

Hellebarde

Doppelschwert

Doppelsäbel

Tai Ji Ball

Da Gan

 

Für Interessierte besteht die Möglichkeit, weitere Vertiefungsstufen durch den Gebrauch von Waffen zu erfahren. Für diejenigen, welche bei Waffen kein gutes Gefühl haben, bieten wir den Tai Ji Ball, mit dem man weiteres Verständnis und tiefere Wirkung erlangt.

 

 

 

Tui Shou ( Schiebende Hände)

Eine weitere Vertiefungsstufe bietet das Üben mit Partnern, um sich die in Soloformen erlernten Inhalte, gemeinsam mit einem Partner zu erarbeiten. Hier können wir überprüfen, ob unser Üben in die richtige Richtung geht und ob wir Fortschritte machen.

Die Partnerübungen bestehen aus 1-2-händigen Übungen mit und ohne Schritt, aus Da Lü und weiteren selbstverteidigungs- und wettkampf-orientierten Übungen. In der Selbstverteidigung werden auf der Grundlage daoistischer Prinzipien Schläge, Tritte, Würfe, Hebel und Stöße eingesetzt, welche gesteuert aus dem Unterbauch ausgeführt werden.